Maren Profkes Illustrationen entstehen relativ schnell und analog in einem eher skizzenartigen Stil von denen manche danach noch ein wenig mit dem Computer bearbeitet werden. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der Wechselwirkung zwischen dem Individuum als sozialem Menschen und dem Erleben der Einsamkeit in der Ironie des Alltages. Diese Betrachtungen stellt sie in Bezug zur Vergangenheit ihrer Familie. Dabei erzählen viele ihrer Bilder eine Geschichte, die abgründig und ironisch zugleich ist.
Ihre Bilder werden bevölkert durch allerlei eigenwillige Charaktere menschlicher oder tierischer Natur und oft auch Mischwesen aus beiden : Es gibt Hunde mit vielen Augen, Tiere in menschlicher Kleidung, und Menschen, die ein Federkleid tragen und selbst die Dinge scheinen ein Eigenleben zu haben. Dabei scheint die Identität und das Sein der Figuren stets neu zur Disposition zu stehen, als seien sie nicht sicher, wer und was sie sind, wer sie vielleicht noch sein werden und wo sie sich in der Welt verorten sollen. Die Figuren erscheinen oft in einem nicht näher definierten weißen oder schwarzen Raum, in dem sie elementaren emotionalen und zwischenmenschlichen Situationen ausgesetzt sind. Bei einer Frau in einem ihrer Bilder ist die Verwirrung buchstäblich sichtbar: Anstelle ihre Kopfes ist nur ein schwarzes Knäuel und Wirrwarr von Strichen zu sehen. Auch die Kommunikation der Figuren untereinander scheint manchmal eine ganz eigene zu sein, sie findet vor allem in Form von außergewöhnlichen, in unserer Sprache unbekannten, Lauten statt, die comichaft in Sprechblasen zu lesen sind. Und so eigenwillig, schrullig und verstörend einige der Figuren auf den ersten Blick wirken, so menschlich und liebenswert macht sie das auch, in all ihren Unzulänglichkeiten. Sie sind bittersüß und herzergreifend zugleich, in ihrer Unsicherheit, Verlorenheit und Einsamkeit in den Verstrickungen des Lebens. An ihrem Beispiel entlarvt Maren Profke exemplarisch und auf ironische Weise die Absurdität des alltäglichen Daseins.
Maren Profke arbeitet hauptsächlich analog mit Tusche und Buntstift und bei ihren Malereien auf Leinwand auch mit Acrylfarben. Wenn sie nicht illustriert oder malt, stellt sie nach eigener Aussage gerne „unordentliche Sieb- oder Linoldrucke her, macht Kunstprojekte mit Pappe ( z.B. als Kunstintervention bei der Party-Reihe Polywaggons ) und Streetart mit so genannten „ Cut outs“.
Maren Profke ist 1979 in Stuttgart geboren und absolvierte ein Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität in Tübingen,ein Zeichenstudium am Zeicheninstitut Tübingen, sowie eine Ausbildung als Kunstpädagogin an der Akademie Remscheid. Sie arbeitet seit 2008 als freie Illustratorin und Kunstpädagogin in Esslingen.